Altaria gründeten sich im Jahre 2000 und gingen in etwa aus der Band Blindside hervor. Zumindest bilden die Ex-Blindsider Tony Smedjebacka (Bass) und Marko Pukkila (Drums) den maßgebenden Korpus der Band. Mit dem vorliegenden Album bringt diese nun den Nachfolger zum Erstling „Invitation“ auf den Markt. Im Umfeld der Finnen bewegen sich einige große Namen: Die Sixstringer Jani Liimatainen (Sonata Arctica) und Emppu Vuorinen (Nightwish) griffen der Band bereits unter die Arme, ersterer ist noch dabei. So drängt sich dem Kritiker beim Lesen des Bandinfos die Vermutung auf, dass diese Band zumindest technisch einwandfrei rocken wird.
Dieser Eindruck bestätigt sich recht schnell. Dennoch lebt die volle Dröhnung nicht vom präzisen Timing allein. Auf „Divinity“ passiert mir einfach zu wenig. Der Vierer versucht sich am Melodic Metal, dessen Neigung in der Melodieführung hier und da zu traditionellem Hardrock, in den Strukturen nicht selten zum typisch skandinavischen neoklassischen Power Metal pendelt. Der flotte Opener „Unchain the rain“ und der eingängige Rocker “Will to live” lassen sich noch ganz gut an. Songs wie „Prophet of pestilence“ oder „Final Warning“ wirken allerdings etwas altbacken. „Discovery“ und „Enemy“ nerven mit einfallslosen Refrains, „Divine“ ist mir zu hektisch und „Darkened Highlight“ zu poppig. Mein Gott, was habe ich denn gerade für eine Laune? Wollen wir mal lieber schnell erwähnen, dass „Falling again“ ganz gut abgeht, „Stain on the switchblade“ den Karton zwar nicht so richtig, aber doch merklich durchrappelt und „Try to remember“ zwar nach Kitsch duftet, doch irgendwie funktioniert. Bleibt das schöne, aber unspannende „Haven“, das eine ganz nette, aber nicht herausragende CD komplettiert. Normalerweise bin ich aus dem Hause AOR Heaven höhere Qualität gewohnt.
Woran liegt es? Nicht an der Lead Gitarre. Die ist sauber und einigermaßen aufwendig eingespielt. Die anderen Instrumente, allen voran die Rhythmus Gitarre, tun jedoch viel zu wenig. Hinzu kommt das über weite Strecken zu simple Songwriting. Insgesamt wird fürs Rocken zu wenig Druck entwickelt. Und die Komposition ist nicht interessant genug, um dieses Manko auszugleichen. Sänger Taage Laiho ist in den mittleren Lagen markant und kraftvoll. Erinnert hier manchmal an die tieferen Intonierungen von Peavy (Rage). In den höheren Regionen zeigt er ein paar Schwächen.
Gelungen sind auf „Divinity“ die schnelleren Stücke, bei denen die Band gezwungen ist, aus ihrer Tralala Lethargie auszubrechen. Songs wie „Unchain the rain“ und „Falling again“ retten das Unterfangen. Unter dem Strich aber einfach zu wenig für die Masse und daher nur Genre Fans zu empfehlen.
6.0 Punkte von Christian (am 23.05.2004)
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musikalischer Background des Verfassers Maiden, Epic Viking Metal, Doom Metal, True Metal, Heavy Metal, Power Metal, Old School US Metal, 80ies Thrash
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