Da ist es also, das erste Full-Length-Album der argentinischen Deather L6B6T6MY, der Band also, deren Mini-CD mir Claudio von Rawforce Records mir weiland vor 1 1/4 Jahren in Chile grinsend und mit dem Wort „Killer“ auf den Lippen in die Hand drückte – das Teil stellte sich dann in Folge in der Tat als der intensivste Import aus Südamerika in meinem Rucksack heraus ...
Erschienen ist das Teil überraschenderweise nicht bei Rawforce, obwohl Claudio sich sehr um die Band bemüht hat, wie er mir erzählte, sondern bei dem peruanischen Label „Tahuantinsuyo Records“.
Und ? – Hält das langersehnte Album, was es verspricht ? – Ja und nein ... ja, denn die fast 40 Minuten auf „Legions Of Beelzebub“ sind eine nerven- und gedärmezerfetzende Orgie aus Blut und metzelnden Gerätschaften aller Art, daß es eine wahre Freude ist – gerade recht für die nächste sämtliche Nachbarn wutentbrannt auf den Plan rufende laut- und baßstarke Party ... und nein, denn L6B6T6MY sind leider ein wenig von ihrem auf der 1999er eingangs erwähnten EP „The Last Vision“ praktizierten leicht verschleppten und an eine Mischung aus BLOODBATH und VADER erinnernden und leicht schwedisch angehauchten Death Metal abgerückt und spielen jetzt über weite Strecken allerbrutalsten Hyperspeed-Death-Metal der Sorte, wie ihn ihre brasilianischen Kollegen von KRISIUN abszusondern pflegen.
Das ist zwar beileibe nicht schlecht, aber nicht ganz das, was ich erwartet hatte, denn L6B6T6MY geben ihren unnachahmlichen tiefergelegt-verschleppten Stil über weite Strecken hin auf und daran muß ich mich erst mal gewöhnen ...
Und so blieben mir auch die etwas getrageneren, aber nichtdestotrotz ultrabrutalen Stücke als oberstes im Gedächtnis, als da sind: Der alles zermalmende Stampfer ‚Culebra – Work Malicious’, das sehr brachiale ‚Invocation’, das abgehackte und ein wenig nach frühe MORBID ANGEL klingende ‚Torture – Blood – Death’ und das aufwühlende mit Co-„Gesang“ arbeitende ‚Murderous Side – Demoniac Side’.
Bestes Stück ist das abschließende ‚Yog Sothoth (The Door Toward The Storm)’ mit seinem unnachahmlichen Refrain (“Six – Six – Six !!!”).
Herausragend außer den messerscharfen Arrangements ist die charismatische und alles zerfetzende Stimme von Pablo, welche L6B6T6MY seinen unverwechselbaren Stempel aufdrückt.
Coverartwork und Sound sind beides vom Feinsten; Outfit (in der Mitte des Booklets zu sehen ...) und Texte rücken L6B6T6MY eher in die satanistische Ecke des Death Metal, also zu DEICIDE und Konsorten.
Fazit: Trotz all meiner eingangs gesetzten dezenten Meckereien ist „Legions Of Beelzebub“ ein grundsolides, gutes Death-Metal-Album der allerbrutalsten Sorte – voll auf die Glocke ist auf nahezu vierzig Minuten garantiert !
8 Punkte.
Tracklist:
01. Intro – Rebellion In The Ocean
02. War – Attack To The Sky
03. Gods Of The Well
04. Legions Of Beelzebub
05. Culebra – Work Malicious
06. The Vengeance
07. Invocation
08. Torture – Blood – Death
09. Murderous Side – Demoniac Side
10. Destroyers Of The False Hope
11. Yog Sothoth (The Door Toward The Storm)
Line-Up:
Pablo Braga – Vocals, Guitar
Lobo Braga – Drums
Diego Perpetua – Bass
Empyros – Guitar
8.0 Punkte von WARMASTER (am 03.04.2006)
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musikalischer Background des Verfassers Death und Black Metal, 70er-Jahre Rock, Beat
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