Mit „Shallow Life“ melden sich die italienischen Gothic-Rocker von LACUNA COIL aus einer langen Tour- und Produktionsphase zurück und setzen nun endgültig dazu an, ihren Griff um den metallischen Mainstream zu festigen.
Mainstream sollte hier allerdings keineswegs nur negativ aufgefasst werden. Spätestens seit ihrem letzten Album „Karmacode“ sind die fünf Herren um eine der laut diverser Zeitschriften „most sexiest women in Metal“, Cristina Scabbia, nicht nur in Europa ein großes Ding, sondern auch die Amis liegen den Italienern dank exzessiven Touren immer mehr zu Füßen. LACUNA COIL sind inzwischen einfach eine der bekanntesten und größten Bands im Bereich des modernen Gothic Rock und dort fühlen sie sich merklich wohl.
„Shallow Life“ präsentiert nun ein interessantes Konzept, um einerseits klasse Musik abzuliefern und andererseits kleine Zugeständnisse an die Kommerzialität der Musik zu machen. Inzwischen setzt man sich mit einem etwas moderneren, aufpolierten Image in Szene und hat sich sich endgültig von den optischen Überresten des Gothics verabschiedet. Umso überraschender wirkt es da, wenn die Musik wieder merklich mehr in Richtung des treibenden Goth Rock drängt, teilweise wieder Ideen früherer Werke aufgreift und diese auf moderne Art und Weise in die neuen Songs einbaut. Die zuletzt recht starke Beeinflussung vom Sound KORNs hat man endgültig über Bord geworfen und versucht sich anscheinend wieder auf die alten Stärken zu besinnen. Diese werden auf „Shallow Life“ mit rockigen Rhythmen, ein paar überraschend harten Ausbrüchen und sehr eingängigen (Gesangs-)Melodien verbunden et voilà - fertig ist der moderne Goth Rock für das kommende Jahrzehnt.
LACUNA COIL beweisen mit „Shallow Life“ eindrucksvoll, dass sie es inzwischen mühelos schaffen, eine sehr eingängige, rockende Scheibe abzuliefern, die zwar Zugeständnisse an den Mainstream und die Kommerzialität macht (Mehr Balladen irgendjemand? Keine Songlängen über 4:00 Minuten? Ein Schelm, wer hier Böses denkt...), aber trotzdem aus der Entwicklung der Band nachzuvollziehen ist und logisch erscheint. Am Ende des Tages liefern die Italiener damit ein kurzweiliges und wie gesagt modernes Goth-Rock-Album mit tollen Melodien ab. Meiner Meinung nach schaffen sie es damit zwar nicht an glorreiche Zeiten wie zur „In A Reverie“ oder „Unleashed Memories“ anzuschließen, ihren (nicht nur auf dem Cover) etwas gesichtslosen Vorgänger „Karmacode“ toppen sie aber allemal.
1. Survive
2. I Won't Tell You
3. Not Enough
4. I'm Not Afraid
5. I Like It
6. Underdog
7. The Pain
8. Spellbound
9. Wide Awake
10. The Maze
11. Unchained
12. Shallow Life
musikalischer Background des Verfassers Prog Rock/Metal, Post Rock/Metal/Hardcore, Djent, Swedish/Melodic Death, Folklore/Neofolk, Neo-Thrash/Metalcore, Black Metal, Düster-Rock u.v.m.
X Aktuelle Top6
1. Haken "The Mountain"
2. Devin Townsend Project "The Retinal Circus"
3. Anathema "Universal"
4. Katatonia "Dethroned & Uncrowned"
5. Karnivool "Asymmetry"
6. 65daysofstatic "Wild Light"
X Alltime-Klassix Top6
1. In Flames "Reroute To Remain"
2. Anathema "The Silent Enigma"
3. Porcupine Tree "Fear Of A Blank Planet"
4. Trivium "Shogun"
5. Tori Amos "Little Earthquakes"
6. Katatonia "Last Fair Deal Gone Down"
[ Seit dem 21.04.09 wurde der Artikel 4063 mal gelesen ]