Auferstanden aus Ruinen – so könnte man deklamieren angesichts der Tatsache, daß ACTION JACKSON irgendwie aus den Überresten der 1997 endgültig das Zeitliche gesegnet habenden MORGOTH hervorgegangen sind, und zwar im Jahre des Herrn 2000 in Form von Marc Stewe und Sebastian Swart, welche in Berlin in Folge zwei Mitstreiter gesucht und gefunden haben.
Genug der Vorrede – wie klingen die Recken eigentlich heute, nach so vielen Jahren und mit solch einer Hypothek belastet, wie sie die ersten Veröffentlichungen von MORGOTH nun einmal sind ?
Die CD fängt in meinen Ohren etwas zwiespältig, da zu Nu-Metal-lastig, an, aber schon der zweite Song, ‚Mission’ macht viel Boden gut – eine gute Mischung aus emotionalem Gesang und ambitioniert-engagiertem kernigen Metal, welcher nach fast vier Minuten völlig überraschend in eines der besten 80er-Jahre Riffs mündet, welches ich seit langem gehört habe.
Überhaupt hört man das Jahrzehnt, in welchem die Gründer und Hauptprotagonisten von ACTION JACKSON das Dresch- und Todesblei-Handwerk erlernt haben, auf Schritt und Tritt durch, was diese Veröffentlichung aber interessant und irgendwie bunt erscheinen läßt.
Auch in Folge enttäuscht dieses Demo nicht – ganz im Gegenteil: geboten wird ein opulenter Streifzug durch sämtliche Gefilde modernen Metals (außer Black Metal). Somit ist Abwechslung und Kurzweil stets ganz groß geschrieben.
Hier einige Abspieltips, um das vorab gesagte zu untermauern:
‚On A Crusade’ – schwer(verdaulich) und mit den typischen Vocals von Marc, das punkige und mit Anthrax-„Indians“-Trommeln sowie „Eins, zwei, drei, vier !“-Parole am Anfang daherkommende ‚The RunAway’ und auf ‚White Wedding’ und ‚Right On’ klingt Marc irgendwie wie Gerre, dem Goldkehlchen der Frankfurter Saufbrigade TANKARD und beide Tracks sind vom Strickmuster her auch ähnlich gelagert wie die simplen Tresenlieder der Bierkrüge (ich war nie GANZ großer Tankard-Fan ...).
Das vorliegende Demo hat soundtechnisch sicherlich seine Mängel, aber das mag andererseits auch daran liegen, daß die gesamte CD live im Studio der Glocksee in Hannover eingespielt wurde, was in dieser Form sicherlich auch nicht jeden Tag vorkommt.
Fazit: Dieses Lebeszeichen hätte einen Labelvertrieb verdient gehabt, da es um Längen besser ist als so manche offizielle Veröffentlichung, und macht Appetit auf neue Streiche der Jackson Four (nicht Five !).
Weiter so ! 8 Punkte.
Tracklist:
1. NewBorn (2:52)
2. Mission (4:59)
3. MadForce (2:58)
4. On A Crusade (6:06)
5. The RunAway (4:24)
6. Rise’n Fail (3:32)
7. White Wedding (4:16)
8. Right On (3:42)
9. Down Below (4:03)
Line-Up:
Marc Grewe – vocals
Sebastian Swart – guitars
Thilo Mellies – bass
Harry Ernst - drums
8.0 Punkte von WARMASTER (am 08.03.2005)
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musikalischer Background des Verfassers Death und Black Metal, 70er-Jahre Rock, Beat
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