Die Black-Metal-Szene, wenn es sie so im klassischen Sinne überhaupt noch gibt, ist sicherlich ein zweischneidiges Schwert. Immer wieder für Skandale gut, die mit der Musik als solches nichts zu tun haben, schrecken mich als Musik-Fan doch eher ab. Nichtsdestotrotz (man schreibt es wirklich zusammen!) liebe ich den Black Metal. Nicht für deren ideologischen Schwachsinn einiger Gruppen. Auch nicht für die schlechten „Mono-Live im Proberaum aufgenommen Ein-Mann Projekte“, die irgendwie alle versuchen wie Burzum oder Mayhem oder Dark Throne zu klingen. Die einzigen die so klingen dürfen sind Burzum oder Mayhem oder Dark Throne!!!
Black Metal ist im Gegensatz zu vielen seiner Protagonisten ein offenes und sehr kreatives Spielfeld. Ich denke da nur an innovative Bands wie seinerzeit Arcturus, Ulver und Emperor oder eben Lunar Aurora, Alcest oder The Ruins of Beverast, um nur einige zu nennen.
Leider überwiegen rein quantitativ die schlechten Veröffentlichungen. Dies führt bei vielen Fans eher dazu, sich anderen Spielarten zuzuwenden. Andere wiederum finden es einfach nur „kult“ wenn es richtig schön kacke produziert ist. Sicherlich sollte man immer versuchen den „Spirit“ einzufangen. Klar! Leuchtet mir auch ein. Aber wieso soll ich für ein leichtes Rauschen und Kratzen Geld bezahlen? Weil es kult ist? Nein danke!
Wenn es passt, wie z.B. bei Faustcoven oder Jesu. Dann ist es völlig okay.
Warum schreibe ich das? Ganz klar. MALADIE sind für mich die Black Metal-Überraschung 2012. Innovativ und erfrischend gehen die Herren um Björn Köppler, seines Zeichen Gitarrist bei Tombthroat zu werke. Meistens in einem sehr hohen Tempo und mit dreifachem Gesang in Form von Schreien, Singen und Sprechen, erzeugt MALADIE eine wahrhaft einzigartige, kranke Stimmung die alles andere als leicht verdaulich ist. So ist dies keine Scheibe zum „Nebenbeihören“. Man muss sich mit ihr auseinandersetzen. Sie fordert einen heraus. Und das ist wirklich gut so. Denn, es gibt wahnsinnig viel zu entdecken. Angefangen bei der sehr detaillierten und tollen Gitarrenarbeit, die jenseits des Black Metal-Einheitsbrei werkelt, bis hin zum Gesang dessen Lyrik wahrlich zum Thema der Band passt. Hier wird ein Konzept dargeboten, welches in sich absolut schlüssig ist. Allein die Songtitel passen einfach perfekt.
True? Keine Ahnung ob das True ist? Wer legt denn überhaupt fest, was oder wer True ist? Und wer definiert True? Scheiss drauf. Das hier ist einfach geiler, eigenständiger Black Metal, der sowas von genial produziert ist und mit tollen Musiker erschaffen wurde, die eben wissen was sie tun. Und am Schlagzeug beweist Corny Althammer von Ahab, dass er nicht nur langsam kann. Tolles Drumming! Und dann auch noch gut produziert (Sorry, Fenriz!)
Neben A FOREST OF STARS sicherlich die Black Metal Hoffnung 2012!
KAUFEN und fertig!!!!