Nachtblut (Deutschland) "Dogma" CD
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Nachtblut haben es nicht leicht: Im Internet zereissen sich die Leute das Maul und bezeichnen die Gruppe als Eisregen-Kopie mit gestohlenem Cradle of Filth-Image oder sie nutzen ähnliche Vergleiche, meist gewürzt mit einer saftigen Prise an Vulgärausdrücken. Dabei hat die Band bei weitem nichts mit den genannten Gruppen zu tun. Zugegeben, zu Zeiten von "Das erste Abendmal" gab es gewisse Ähnlichkeiten zu den genannten Thüringern, aber diese bestanden in erster Line aus den gekrächzten Vocals und den düsteren Texten. Mich persönlich konnten Nachtblut noch nie wirklich überzeugen, irgendwie fehlte mir immer etwas an ihrer Musik. Einzig "Die Mutter die ihr Kind verlor" vom zweiten Album "Antik" hat sich mir mit seiner Gänsehautatmosphäre in´s Gedächtnis gebrannt. Nichtsdestotrotz möchte ich neutral an das neue Werk "Dogma" herangehen, schließlich muss sich nicht jeder auf das Nivau dieser ganzen anonymen Internethetzer herunterlassen.
Im Jahre 2012 stehen Nachtblut für soliden Gothic Metal mit einer gewissen Nähe zur Neuen Deutschen Härte (siehe z.B. "Rache"). Hin und wieder schimmern zwar Black Metal-Wurzeln (gegen Anfang von "Mein Herz in ihren Händen") durch, es dominieren jedoch stampfende Riffs, unterlegt mit Elektronik und Bombast aus der Konserve. Stimmlich wechselt Sänger Askeroth zwischen dem gewohnten Krächzgesang, tieferen Vocals und Flüstern. Das Songwriting wird recht übersichtlich und eingängig gehalten, wobei man gelegentlich auf Drama setzt und ein andermal wieder in Richtung Tanzfläche schielt. An sich also eine solide und durchdachte Mischung, welche die schwarzen Herzen höher schlagen lassen dürfte. Leider kann ich mit solcher Musik nicht allzu viel anfangen. Aber es sei schließlich jedem sein Musikgeschmack gegönnt. Was mich allerdings wirklich stört, sind die clichétriefenden Texten. Diese überschreiten mitunter die Grenze zur Peinlichkeit und von den Reimen her bewegt man sich auch auf einfachstem Niveau. Kostproben? "Heute ist die Rache mein, in Trauer lass ich sie allein. Nur die Besten sterben jung, heute Nacht bring ich mich um." oder "Ich trinke Blut und ich fühl mich dabei gut". Tut mir Leid, aber sowas geht meiner Meinung nach gar nicht. Ich finde das einfach Schade, da man in der Vergangenheit durchaus gute Texte von Nachtblut hören konnte (ich erwähnte bereits "Die Mutter, die ihr Kind verlor").
Als Fazit kann man sagen, dass man es hier mit einem vorhersehbaren und recht "einfach" gestricktem Gothic-Album zu tun bekommt, welches jedoch ordentlich umgesetzt wurde und durchaus einen Unterhaltungswert bietet. Nicht mehr und nicht weniger! Mich persönlich haut es nicht wirklich um, Freunde der dunklen Klänge dürften hingegen sicher gefallen daran finden (mein Kollege Laughing Moon würde bestimmt 1 oder 2 Punkte mehr geben^^). Allerdings sollte man schon über die recht gehaltlosen Texte hinweg sehen können.
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Tracklist: |
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Lineup: |
01 Dogma
02 Der Weg ist das Ziel
03 Ich trinke Blut
04 Eiskönigin
05 Rache
06 Mein Herz in ihre Händen
07 Mordlust
08 Macht
09 Bußsakrament
10 Vulva
11 Die Schritte
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6.0 Punkte von Metalrocky (am 27.08.2012)
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musikalischer Background des Verfassers Vor allem deutschsprachiger Black Metal! Ansonsten bin ich offen für alles.
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