Wieder ein neues Pferdchen im Stall von F.D.A.Rekotz und wer hätte es gedacht, kein old school Death Metal. Die Burschen hauen eben raus, was ihnen gefällt und das ist auch gut so. Bei REFUSAL handelt es sich um eine finnische Combo, die seit 2008 zusammen rumlärmt und den geneigten Undergroundfreak brachialer Klänge durchaus ein Begriff sein könnte. Ich habe mir gedacht, es steckt System hinter dem Ganzen, denn bis dato haben sie 7 Demos und 2 Compilationen herausgebracht. Wie bei allen Bands, gab es auch hier Memberwechsel ohne Ende, allerdings nur an der Gitarrenfront. Nun haben sie also ihr Debut fertiggestellt, welches Anfang 2016 via F.D.A.Rekotz auf
dem Markt kommt. Viel verändert zu den Demos hat sich nicht, kein Wunder befinden sich ja auch einige Songs auf dem Full Length. Wem der ganze luschige Death Metal in den letzten Jahren auf den Sack geht und wer nicht mehr nur die Begriffe "Progressiv" oder "Technisch" hören kann, der ist hier genau richtig.
Die Finnen haben eine gelungene Mischung aus Death und Grind am Start und diese Melange klappt hervorragend. Dabei ist die Vorliebe für Birmingham durchaus zu hören und zu spüren. Die typischen Grindattacken ala Napalm Death sind immer wieder herauszuhören und mich erinnernt der Spaß stark an die "Harmony Corruption" von Barney und Co, da diese Veröffentlichung ja doch sehr Death Metal lastig ist. Auf der einen Seite also Eruptionen Napalm Deather Art, ein wenig Nasum ist auch mit im Spiel und auf der anderen
Seite eben der gute, alte Death Metal. Hier geht das Augenmerk weg von England und man schielt zu den skandinavischen Nachbarn herüber. Schweden Death Metal muss herhalten. Dieses schafft eine gewisse Atmosphäre und vor allem eine geile Abwechslung, so dass dieses Album zu keinem Zeitpunkt langweilig. Vocaltechnisch huldigt man eher den Grindcore. Der Hauptgesang geht in Richtung Barney , Parallelen sind mehr als zu erkennen, kombiniert mit "richtigen" Death Metal Growls. Hinzu kommen die Grindtypischen Backingscreams. Passt sehr geil ins Konzept. Das tolle an diesem Album ist eigentlich, dass zwar irgendwie ein Grundgerüst vorhandem ist, aber sie es immer wieder schaffen, Veränderungen mit einzubauen, so dass nicht jeder Song gleich klingt. Der Rausschmeisser "We rot within" klingt dann mehr nach Death Metal, wie die anderen Songs und beinhaltet einen atmosphärisch "Doom" Part, der sich schleppend wieder zum Finale auf- und abbaut, Soli beinhaltet und einfach schön die Ohren zerstört.
Gleich der Opener "Dignity" in Void" zeigt nach 3 Sekunden, wohin die Reise geht. Grind, schleppender Midtempopart, Grind. Bei G.O.A. hört man am Anfang, dass der Grind aus der Punkecke kommt. Natürlich nimmt der Song eine Wende und wird treibend. Hinzu ein langezogenes, schleppendes Riff. Sowas von Bangkompatibel und schon fast ein ruhiger Song für die Band und die Napalm Death Einflüsse sind allgegenwärtig. Mein absolutes Highlight ist aber " Cannibal Instinct", keine Frage. Schönes melodisches Schweden Death Riff zu Beginn, so wie man es von Dismember kennt. Zack, Break, Grindattacke. Auf die Glocke. Zerstören. Dann ein geiler MitgröhlMidtempopart, der insich schneller wird. Der gleichzeitig, wechselnde Gesang oben drauf klingt so schön derbe. So schleppt man sich deathig vor sich hin, bevor man wieder eine schwedische Variante verwendet. Herrlich, Break und Grindattacke. Argh. Geil. Und dann die schnellen Uftatats dazu. I love it. 3:50 Minuten endlos Tötung!
REFUSAL ist mit "We rot within" eine geile Mischung aus überwiegend schwedischen Death Metal und Napalm Death mäßigen Grindcore gelungen. Hier gibt es eigentlich keinen Ausfall auf dem Album. Mit guten Gewissen kann ich dieses Album jeden Deather und Grinder ans Herz legen. Hinzu kommt natürlich noch ne fette Produktion!
Tracks:
1. Dignity in Void
2. Dead End Society
3. Get Insight
4. Short on Ammo
5. Cannibal Instinct
6. Do Your Part
7. G.O.A.
8. Doomed
9. We Rot Within
http://www.refusalband.com
9.0 Punkte von Mr.Deichkot (am 30.03.2016)
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