Los geht’s. Ich habe Euch ja gestern bereits gesagt, dass ich Euch vorher nicht gekannt habe. Wie hättet Ihr mir denn Euere Musik schmackhaft gemacht?
Mark: Abwechslungsreicher, melodischer, aber auch harter Metal mit anschaubaren Showelementen.
Julia: Ja, nicht nur gute Musik, sondern auch gute Unterhaltung.
Sören: Ja genau, Unterhaltung!!!
Julia: Eben. Unterhaltung ist wichtig. Sieht man immer wieder.
Mark: Wir nehmen uns alle selbst nicht zu Ernst. Metal ist schon 'ne feine Sache, aber man soll es halt nicht zu Ernst nehmen.
Kann ich so nur unterschreiben. War auch ein klasse Auftritt. Ihr dürft heute dann gleich noch mal ran. Eine richtige Entscheidung, wart Ihr doch die Gewinner des gestrigen Tages.
Julia: Danke!!!
Dann erzählt mir jetzt doch mal ein bisschen mehr über die Geschichte von Bäd Influence. Ich denke mal das ist Julia genau die Richtige. Die Chefin und Managerin der Band…
Julia(lacht): Ich bin keine Managerin, aber ich bin zusammen mit dem Schlagzeuger Timur Gründungsmitglied. Und schon kurze Zeit nach der Gründung kamen Mark und Jürg (Gitarre) hinzu. In dieser Besetzung gibt es uns schon sehr lange…..
Mark: Etwa zwölf Jahre
Julia: Und Sören ist jetzt seit etwas mehr als drei Jahren dabei. Seitdem haben wird auch nur noch Spaß an der Sache. Wir verstehen uns, wir schreiben Songs….
Mark: Das ist konstantes Arbeiten. Die Songs sind schlüssiger als früher und es fällt uns einfach leichter Stücke zu schreiben, weil ich uns nach so vielen Jahren so gut verstehen.
Julia: Die musikalische Entwicklung fing ja mehr mit Thrash-und Punkeinflüssen an und hat sich jetzt weiterentwickelt zu echtem melodischen Power-Thrash-Metal.
Sören: Es ist gerade dadurch, dass alle in der Band auch Songs schreiben, wir immer alle an den Liedern mitschreiben und nicht immer nur einer. Dadurch bleibt die Vielfalt erhalten und darauf achten wir auch. Eben, dass mehrere Einflüsse in die Stücke reinkommen.
Was mir beim schnellen Reinhören in Euere Scheiben aufgefallen ist: Armageddon hat nicht nur einen düsteren Titel, sondern klingt auch düsterer als die beiden Vorgänger.
Mark: Wirklich?
Ich denke schon.
Julia: Ja
Sören: Ein bisschen.
Mark: Ehrlich? Ist mir noch gar nicht aufgefallen. Beim letzten Album ist die Sache, dass wir neue Stücke haben und viele Stücke sind auch schon ein bisschen älter. Das haben wir dann kombiniert. Wir arbeiten aber jetzt schon an ganz vielen neuen Songs für das nächste Album. Da wird es dann nur neue Stücke geben und vielleicht klingt die Scheibe dann etwas flüssiger oder……oder nicht ganz so düster (lacht).
Texte habe ich bei Eueren CDs nicht gefunden. Es interessiert mich aber immer wieder, mit was sich die Band beschäftigt? Die Ritter und Drachentöter und diese Fantasy-Motive habe ich zum Beispiel bei „Black Knight“ entdeckt…
Mark: Ja das ist ein Song. Es ist halt sehr vielschichtig. Wenn man so einen Schnitt runterzieht, handeln die meisten Stücke vom Tod, Sterben in verschiedensten Art und Weisen (lacht), von Vampiren gebissen werden...
Julia: Weltuntergänge
Mark (lacht): Ja noch ein paar Weltuntergänge wie „Armageddon“ und „Invisible Sun“ haben wir auch im Programm.
Sören: Was von Timur kommt, ist mehr sozialkritisch
Julia: Einfach auch persönliche Erfahrungen. Nette Wortspielereien sind auch immer dabei. Die kommen dann meistens von Mark.
Mark: Und einige Texte haben auch nichts auszusagen
Sören: Was uns einfällt, machen wir. Wenn es gut ist. Wir machen uns da nicht die Gedanken und sagen, es muss jetzt in die oder die Richtung gehen.
Mark: Wir bearbeiten ja auch ernste Themen, aber bei all dem darf der Spaß auch nicht zu kurz kommen. Es muss auch witzige Sachen wie Drachtöter und Vampirjäger geben...lebende Tote, Hund, Katze, Maus…eigentlich alles (lacht).
Sören: Eben Spaß an der Freud’!
Einen Plattenvertrag habt Ihr unverständlicherweise nicht. Aber Ihr werdet doch mit der aktuellen CD einige Labels anschreiben? Wie seht Ihr denn Euere Chancen?
Mark: Wir haben das in den letzten Jahren immer wieder Aufnahmen verschickt und bis jetzt immer nur Absagen bekommen. Ab und zu waren ja schon ein paar Labels interessiert und sagten dann: "Ja, wir haben leider im Moment nichts frei, aber macht mal weiter so und wenn Ihr dann mal wieder was veröffentlicht, schickt uns das doch mal zu."
Julia: Oder aber es waren üble Angebote, wo man von vorneherein weiß, wenn wir es selber machen sind wir einfach besser dran. Und dann redet uns auch keiner rein. Damit fahren wir wirklich besser. Also jetzt einen Vertrieb zu haben für die Platten wären schon eine super Sache, aber das Angebot muss stimmen.
Die nächste „Frage“ ist speziell für Dich, Julia. Du entsprichst ja nun gar nicht dem typischen Bild der Frau in einer Metal-Band. Du bist ja auch richtig gut abgegangen.
(Alle lachen)
Julia: Jo, dann sach ich ma Danke. Dazu kann man anmerken, dass fast jeder, dem ich erzähle, dass ich in einer Metalband spiele, mich fragt: „Singst Du?“ Dann sag ich immer: „Nein! Ich spiele Gitarre.“
Mark (lacht): Das Witzige ist ja auch, Julia macht seit 12 Jahren in dieser Band auch den Grunzgesang, diese Backing-shouts und so. Und damals als wir anfingen gabs wirklich nur Sabina Classen von Holy Moses und Julia. Sonst gab es nicht besonders viele Frauen, die das gemacht haben. Aber heutzutage gibt es schon ein paar mehr. So Bands wie Arch Enemy oder wie hiessen die anderen noch?
Sören: Sinister
Mark: Sinister! Genau! Es gibt jetzt schon ein paar mehr Frauen, die sich das trauen, was wir auch gut finden.
Sprechen wir doch mal über das Festival hier: Wie sind denn Euere Eindrücke?
Mark: Würde ich einen Hut tragen, würde ich Ihn ziehen vor den drei Leuten, die das hier auf die Beine gestellt haben. Das ist super professionell gemacht, es stimmt alles, die Leute die hier sind, sind alle super gut drauf. Ich kann nur hoffen, dass das alles in den nächsten Jahren noch etwas wächst und uns das noch viele Jahre erhalten bleibt.
Julia: Man kann es auch andersherum sagen. Wir waren schon auf einigen Festivals, auf denen die Leute das nicht zum ersten Mal gemacht haben und wo es wesentlich weniger professionell organisiert war als hier.
Sören: Das muss man wirklich sagen. Ich habe schon viele Sachen schlechter erlebt und das hier ist wirklich spitzenmäßig.
Wie ist denn der Kontakt zwischen den WNT-Veranstaltern und Euch zu Stande gekommen ?
Julia: Wir kennen Orden Ogan jetzt schon lange. Die haben wir kennengelernt als wir verschiedene Konzerte im Sauerland oder auch hier in Arnsberg gespielt haben. Da kam damals durch eine andere Band, Absence, die kennen wir auch schon länger. Ja und so haben wir dann Orden Ogan kennengelernt und mit denen machen wir jetzt auch schon seit einiger Zeit was zusammen.
Mark: Letztes Jahr haben wir zusammen in Lübeck gespielt. Und dann hat Seeb (Chef von Orden Ogan und des WNT) irgendwann erzählt, dass er ein Festival auf die Beine stellt und gefragt, ob wir mitspielen wollen. Wir spielen überall, wo man uns lässt (lacht).
Damit wären wir mit dem Kurzinterview fertig. Die letzten Worte überlasse ich immer der Band…
Mark: Ich sage jetzt mal ääähm…..ja, wenn Ihr unsere CD gekauft habt, dann vielen
Dank (lacht). Wenn Ihr vorher mal reinhören wollt: Unter www.badinfluence.de kann man ein paar Songs abchecken und da gibt es auch ein alle Texte, hübsche Fotos von großartigen Fotografen und alles Wissenswerte über die Band. Und Danke für das Interview.
Julia: Ich glaube, dem habe ich nichts hinzuzufügen…
Sören: Weniger, ja. Es war alles gesagt. Sehr schön Mark.
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