Asrai (Niederlande) "Touch in the dark" CD
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Die Niederländer Asrai bestehen laut Infoblatt bereits seit 1988 und gingen aus einer Girlband namens Twins No Twins hervor. Dieser Background ist auf jeden Fall ungewöhnlich. Was man in den zurückliegenden 16 Jahren getrieben hat, darüber lässt uns die Plattenfirma im Unklaren. Seltsamer Weise hat es in diesem doch recht großen Zeitraum nur zu einem Album gereicht. „As voices speak“ erschien irgendwann einmal über über Poison Ivy Records. Wer näheres wissen möchte, recherchiere bitte selbst im Internet. Auf meinem Schreibtisch türmt sich derzeit erfreulicherweise die Arbeit.
Am 24. Mai dieses Jahres soll nun über Transmisson Records der Nachfolger „Touch in the dark“ erscheinen. Für die Anhänger von melodischem Gothic Metal mit weiblichen Vocals dürfte sich dann der Weg in den Plattenladen endlich mal wieder lohnen, denn diese CD ist durchaus gelungen. Asrai sind härter als die vorwiegend männliche Konkurrenz aus Finnland und daher meiner Meinung nach eher im Metal als im Rock verwurzelt. Allerdings sind sie nicht so pompös wie ihre Landsleute Within Temptation. Und die epische Schönheit von Flowing Tears liegt ebenso wenig in ihrem Zielfadenkreuz. Vielmehr wenden Asrai ihre schwarzvernebelten Blicke gen Italien und reihen sich ein wenig hinter Lacuna Coil und Dakrua ein. Dabei gehen sie allerdings etwas atmosphärischer zur Sache. Das nimmt den Songs zwar etwas die Durchschlagskraft, verpasst ihnen dafür jedoch eine beschwörende und mystische Stimmung, die den Hörer ein ums andere Mal wirklich fesseln kann. Dies gelingt besonders bei dem getragenen Titelsong oder dem grandiosen „Tower“.
Anfangs rankt sich alles um den sehr guten Gesang von Margriet Mol. Die Stimme der Dame bewegt sich irgendwo zwischen Pat Benetar und ABBA Agnetha. Was da in den ersten drei Stücken passiet, ist alles im Grunde ganz nett. Doch mit dem weinerlichen Opener, dem minimalistischen „Pale light“ und dem von Kate Bush beeinflussten „Whisper“ droht die CD ein wenig zu einer Ein-Frau-Vorstellung auszuarten. Mit fortschreitender Spieldauer fängt sich die Band jedoch. Die Songs wirken stimmiger und die fünf Akteure treten mehr und mehr als geschlossene Einheit auf.
Spätestens mit dem treibenden Rocker „Dream“ schwimmen sich Asrai frei von ihren selbstgesetzten Zwängen und glänzen mit intelligentem Songwriting und eingängigen Strukturen. Insbesondere die stimmige Art und Weise, Keyboardpassagen und Effekte mit der Musik zu verbinden, zeigt deutlich, wie professionell in dieser holländischen Mannschaft gearbeitet wird. Und mit „Child“ ist man auf der Reise ans Mittelmeer auch endgültig in Italien angekommen. In diesem Song erinnert Margriet wirklich an Eva Rondinelli. Die CD schließt mit dem recht experimentellen, erneut an Kate Bush erinnernden „Garden“ und dem von der Anlage her etwas an Incubus Succubus angelehnten „Shadows“ würdig ab.
Leider bleibt zu bemerken, dass die Produktion etwas drucklos ist. Und Gitarrenarbeit findet nicht wirklich statt. Zwar ist die Klampfe von Rick Jansen immer präsent, beschränkt sich aber auf das nötigste. Und das ist einem Metaller wie mir zu wenig. Dennoch bleibt unterm Strich ein wirklich gutes Gothic Metal Album, das alle Fans der im Text genannten Bands in ihre Sammlung stellen können.
7.0 Punkte von Christian (am 16.05.2004)
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musikalischer Background des Verfassers Maiden, Epic Viking Metal, Doom Metal, True Metal, Heavy Metal, Power Metal, Old School US Metal, 80ies Thrash
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