|
Ancient Rites (Belgien) "Rubicon" CD
|
|
|
So bewertet Metalglory
|
Grundbewertung des Werkes:
einfach Genial!!
Kaufwertung für Euch:
Eine Kaufaufforderung :)!!
|
|
|
|
|
Weitere Infos zu Ancient Rites: |
|
Der Rubikon trennte zur Zeit der Römer das nördliche Gallia Cisalpina, dem heutigen Norditalien, vom römischen Kernland. Wer den Rubikon überschritt griff Roms Herz an. Im jahr 49 v.Chr. überschritt Cäsar während des römischen Bürgerkrieges genau diesen Fluß um die Macht im Rom zu erobern. Rubicon, so heißt auch die neue Silberscheibe der belgischen BM-Formation Ancient Rites. Wie der Titel schon vermuten läßt handelt die CD bis auf zwei Songs von historischen Ereignissen. Das Intro Crusade besteht aus einer orientalisch anmutenden Melodie, die dann übergangslos das Thema für Templar bietet. Dieser Song setzt sich mit dem Kampf zwischen Gerard de Ruddervoorde und Saladin im zweiten Kreuzzug auseinander. Hier irrt das im übrigen sehr schön gemachte Booklet: Saladin ist heut wie behauptet in den arabischen Ländern nicht weitgehend vergessen sondern immer noch sehr hoch angesehen.
Das Lied Mithras behandelt den gleichnamigen , ursprünglich persischen, Kult in Rom. Anschließend geht es mit Thermopylae direkt in die klassische helenistische Zeit: besungen wird der Kampf zwischen den Persern unter Xerxes und einer hundertfach unterlegenen spartanischen Truppe unter Leonidas. Besonders schön ist der Refrain, ein von Friedrich von Schiller übersetztes Epitaph: Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl.
Gefolgt wird dieses Historienwerk vom Titelsong Rubicon mit bereits oben beschriebenen Inhalt. Eine Homage an die deutschen Fans dürfte der deutsch gesungene, sehr eindringliche Refain sein. Danke! Invictus weicht etwas vom Konzept des Albums ab und behandelt kein historisches Thema sondern nur einen genialen Text aus dem 19. Jahrhundert über die Freiheit des Individuums und des Geistes. Eigentlich müßten Nazis mit diesem Song ein ernsthaftes Problem haben.
Ypres handelt von einem neuzeitlichen Ereignis im ersten Weltkrieg. Hier wurde zum ersten mal Giftgas eingesetzt. Das Lied hat einen sehr nachdenklichen Charakter ohne gleich melancholisch zu werden.
Kritik an den Religionen des Buches (Judentum, Christentum, Islam) übt der nun folgende Song Galilean. Hier wird durchaus berechtigt die Existenz Jesus angezweifelt und gleichzeit die Notwendigkeit der Religion als ordnende Macht akzeptiert. Die Frage, ob dieser Einfluß noch heute notwendig ist, mag jeder für sich selber beantworten. In Cheruscan geht es nochmal in die römische Zeit des 1. nachchristlichen (???) Jahrhunderts. Das Lied handelt von der Schlacht im Teutoburger Wald, wo Arminius die Legionen des Varus vernichtend schlug. Warum diese Schlacht noch heute Varusschlacht heißt ist mir unklar, schließlich hat der Cherusker Arminius gewonnen.
Der letzte Song Brabantia schließlich handelt von der Schlacht von Worringen im Jahr 1288. Hier hat der Herzog von Brabant den kölner Erzbischof grandios besiegt und die Vorherrschaft im Nordwesten Deutschlands errungen.
Bisher habe ich mich nur sehr spärlich über die Musik geäußert. Das hat einen guten Grund: es macht keinen Sinn, diese Scheibe Lied für Lied nach den einzelnen Tempi, Riffs oder Gesangspassagen zu zerlegen. Es handelt sich vielmehr um ein Gesamtwerk, das musikalisch im Stück gehört und beschrieben sein will. Von mittelschnellen bis recht flotten Passagen ist alles enthalten. Wesentlich sind die vielen Gitarrensoli, die gerade den Reiz dieser Scheibe ausmachen. Sehr schön ist das in Cheruscan oder Ypres nachzuvollziehen aber eigentlich in jedem Song. Das zeigt sich insbesondere bei den Spannungsbögen in Ypres. Im Ganzen betrachtet ist die CD wie eine gothische Kirche: eine Fenster / ein Song alleine sind beeindruckend, in seiner gesamten Größe betrachtet ist das Werk aber überwältigend. Nicht unerwähnt bleiben soll der Gesang von Gunther, der sich treffsicher dem jeweiligen Thema anpasst.
Bleibt die abschließende Frage: hat AR es geschafft, den Rubikon in meine persönlichen Top 10 zu schaffen. Ja, Ja, Ja. Ich liebe diese Scheibe heiß und innig. Dafür 9 Punkte. Warum keine 10? Lassen wir Ancient Rites noch etwas Spielraum, NOCH besser zu werden. Hätte ich die Scheibe nicht schon, ich würde morgen loslaufen, sie mir zu besorgen.
Line Up:
Gunther Theys - Gesang
Walter Van Cortenberg - Schlagzeug
Domingo Smets - Bass
Davy Wouters - Keyboards
Bart Vandereycken - Gitarre
Erik Sprooten: Gitarre
Raf Jansen: Gitarre
Tracklist: |
|
Lineup: |
1. Crusade
2. Templar
3. Mithras
4. Thermopylae
5. Rubicon
6. Invictus
7. Ypres
8. Galilean
9. Cheruscan
10. Brabantia
|
|
|
9.0 Punkte von Thurisaz (am 13.05.2006)
|
|
Deine Meinung ist gefragt: |
 |
|
Druckversion des Artikels: |
 |
|
Artikel an Kumpel versenden: |
 |
|
|
musikalischer Background des Verfassers Hardrock, 80er Metal, Mittelalter, Pagan, Viking, Death
|
|
|
|
X Aktuelle Top6
1. Moonsorrow "V: Hävitetty"
2. Kromlek "Strange rumours...distant tremors"
3. Nomans Land "Raven Flight"
4. Eluveitie "Spirit"
5. Dorn "Spiegel der Unendlichkeit"
6. Fimbulthier "The Battle Begins"
|
X Alltime-Klassix Top6
1. Iron Maiden "Rock in Rio"
2. Black Sabbath "Black Sabbath"
3. vanLangen "Palästinalied"
4. In Extremo "Weckt die Toten"
5. Subway To Sally "Engelskrieger"
6. Iron Maiden "Seventh Son of a Seventh Son"
|
|
|
|
|
|
[ Seit dem 13.05.06 wurde der Artikel 6136 mal gelesen ]
|
|
|