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Blind Guardian (Deutschland) "Tales From The Twilight World [Remastered]" CD
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Es ist 1990, und Blind Guardian liefern mit "Tales From The Twilight World" eine der besten Metal Platten aller Zeiten ab, die man als Genrefreund einfach besitzen und auswendig kennen muss. Neun perfekte Lieder lang spielen Guardian ihr Potential vollendet aus. Schon nach wenigen Sekunden setzt der Opener "Traveller In Time" mit oberfetten Backgroundchören und Trommelwirbeln zum ersten Klimax des Albums an, der sich in ein unfassbares Powermetal Gewitter entlädt. Hansis Gesang kommt druckvoller denn je zur Geltung, die Lücken zwischen den Gesangparts werden von allerfeinsten Gitarrenleads gefüllt. Dazu kommen an allen Ecken himmlischste Chöre zum Einsatz. Das Tempo wird immer wieder dramatisch variiert, und der eingängige Refrain, der Chorus, ist einfach das allerallergeilste was man sich zu so einem Song denken kann. Die ganze Nummer ist gespickt mit kleinen und großen herrlichen Parts, die einfach nahtlos geil ineinander übergehen. Verschwenderisch wird eine Hammermelodie nach der anderen rausgehauen. Die schnell bretternden Gitarren und Thomens Powerdrumming treiben schier in den Wahnsinn, immer wieder aufgefangen durch kurze sanfte Parts. Dass sich die ganze Perle thematisch um Frank Herbert's "Wüstenplanet" dreht, wird da selbst für den heißesten Verehrer von fantastischer Literatur fast zur Nebensache. Und wie durch ein Wunder wissen die Krefelder dieses Niveau über alle Songs zu wahren. Abwechslungsreichtum wird groß geschrieben. Jedes einzelne Lied ist für sich schon eine bunte Tüte, aber mit dem coolen reinen Instrumentalstück "Weird Dreams" und ihrer ersten völlig entrückten Ballade "Lord Of The Rings" setzen die Jungens zwei ganz besondere Akzente. Mit "Lost In The Twilight Hall", bei dem der gute alte Kai Hansen mal wieder stimm- und gitarrentechnisch mit von der Partie ist, haben Guardian zudem einen zweiten Überhit auf dem Album. Und auch "Welcome To Dying" ist ein Evergreen und fehlt auf kaum einem Konzert. Die nette Zugabe in Form einer Liveversion von "Run For The Night" unterstreicht wie enorm sich Blind Guardian verglichen damit gesteigert haben. Fein veredelt mit einem düsteren Fantasy Coverartwork von Andreas Marschall, ist "Tales From The Twilight World" ein Monument geworden, an dem sich nicht nur Blind Guardian für alle Zeiten werden messen müssen, sondern sämtliche Metal Bands, die melodischen Power Metal mit Wumms oder Fantasy Metal spielen. Bis zum heutigen Tage sollte diese Güte nur noch einmal erreicht werden; aber das ist eine andere Geschichte.
Nun liegt hier die remasterte Version des Albums vor. Die Aufnahme kommt deutlich lauter und vielleicht eine Spur breiter aus den Boxen, ohne neue Akzente zu setzen. Plattenbesitzern wird der Kauf viel eher durch das überarbeitete Booklet und den beiden zusätzlichen Tracks schmackhaft gemacht. Geboten werden Demoversionen von "Lost In The Twilight Hall" und dem Steven King Stück "Tommyknockers", die beide mal wieder beweisen, wie stark Guardian ihre Demos produzieren und vor allem, wie viel sie dann noch aus den eh schon starken Nummern herausholen. Alle Details, die die Demos von den Endversionen unterscheiden, sind ausnahmslos bei letzteren besser ausgefallen. Das Booklet bietet neben den Texten der ersten 10 Tracks Linernotes von Marcus Siepen und Rock Hard Kollege Michael Rensen, zudem neue kleine Portraitfotos der Bandmitglieder. Ob die Boni ausreichen um einen Zweiterwerb zu rechtfertigen halte ich für fraglich, muss aber natürlich jeder selbst abschätzen. Jungfrauen kaufen diese und nicht die alte Version, da der Originalklang erhalten geblieben ist, und die Remastered Edition mehr für's Geld bietet.
Aber egal welche Version man nun anhört: Man lausche ehrfürchtig, gehe auf die Knie und vergehe vor Ekstase und Glück. Es geht nicht geiler als auf "Tales From The Twilight World".
10.0 Punkte von chicken (am 13.08.2007)
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musikalischer Background des Verfassers Hauptsächlich Metal und 60er/70er Jahre Rock. Daneben alles Mögliche (z.B. EBM, Soundtracks, Folk, diversen Jazz Kram & Krautrock) und manches Unmögliche (z.B. Aqua, Madonna, Torfrock, Björk & Doris Day).
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