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Megadeth (USA) "Super Collider" CD
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Bedrohlich – so beginnt Megadeth’s 14. Album „SUPER COLLIDER“. Allen Ankündigungen Glauben schenkend, sollte nach dem sicher nicht schlechten, aber auch nicht überragenden „Thirteen“ mal wieder ein echter Klopfer her, a la „UNITED ABOMINATIONS“, mit welcher Megadeth sicherlich seinerzeit ein ganz hervorragendes Album im Stile der „alten“ Megadeth-Alben hatte und dort auch eine Tour der Extraklasse hingelegt hatte. Und auch sonst ist Dave Mustaine in der Runde der großen 4 des Thrash Metal ja schon der fleissigste Veröffentlicher. Ab sofort auch mit eigenem Label TRADECRAFT und mit Universal im Rücken. Das heisst alle Randbedingungen stimmen. Nun denn!
Wie bei Megadeth üblich, beginnt das Album auch stark – wie gesagt bedrohlich mit Hubschrauberanflug und einem schnellen, aggressiven Stück „KINGMAKER“, guter Soloarbeit und einem zwar nicht grad ultrabösen, aber gutem Mix.
Aber.
Aber danach flacht das Album in Teilen doch stark ab – wenn man denn Thrash-Metal-Fan ist. Für alle, die guten Heavy Metal, teilweise eher sogar Rock mögen, für den mag die SUPER COLLIDER ein gutes Album sein. Die Songs präsentieren sich ausgereift, so auch der Title Track SUPER COLLIDER selbst, der ein prima Song beim Durchfahren der kalifornischen Wüste mit offenem Verdeck sein würde. Für Thrash-Metal-Megadeth-Jünger hingegen wird grade der Title Track kaum zu ertragen sein. Gleiches gilt für BURN! – grad der Refrain mit „Burn, Baby Burn“ … da muss man erstmal drüber hinweg kommen. Und auch sonst ist BURN! Eher ein schwacher Song und erinnert – wie das ganze Album – stark an Youthanasia-Zeiten und definitiv nicht an die RUST IN PEACE oder die schon genannte UNITED ABOMINATIONS. Besser wird’s bei BUILT FOR WAR, wobei die Choräle auch so halbgut wirken, dafür aber mit ausgefeilter Rhythmik, die man von Megadeth kennt und liebt – unbangbar, aber gut. „OFF THE EDGE ebenfalls ein Song, der eingängig ist, aber keine wirklichen Höhepunkte bietet, weder im Refrain, noch in der Songstruktur, noch gesanglich. Gut, aber mehr auch nicht, gutes Main Riff.
Wirkliche MEGADETH – Qualität hingegen blitzt vor allem bei „DANCE IN THE RAIN“ auf, mit rasend schneller Riffattacke nach etwas behäbigem Start, wirklich aggressiven Vocals, ein Songfinale, das eher an die „Killing is my Business …“ erinnert – mehr davon, Mr. Mustaine! Statt dessen langweilt dieser uns mit „BEGINNING OF SORROW“ – überspringen, auch wenn Töchterchen Electra dort sicher gut mitsingt, aber Songs selbst ist leider nicht gut – „THE BLACKEST CROW“ beginnt interessant mit einem Banjo, hat ein Slide-Solo und entwirft so etwas wie Country-Metal, aber ein guter, wenn auch langsamer Song. „FORGET TO REMEMBER“ hingegen wird bei den US-Radiostationen jede Menge Airplay bekommen – jede Wette. Mainstream as Mainstream can be, zwar nicht mal schlecht, aber auch nicht abendfüllend und irgendwie, wenn man Tracks wie „Tornado of Souls“ oder „Holy Wars…“ zum Vergleich nimmt, schaudert es einen und man wundert sich, wie aus derselben Feder so qualitativ unterschiedliche Kompositionen kommen können. Bluesig wird’s bei „DON’T TURN YOUR BACK“ am Anfang, gleichwohl ist der Song ein guter Metaller. Was die „Super Collider“ abschließt, ist ein Thin Lizzy-Cover „Cold Sweat“ von deren „Thunder and Lightning“_Album – ganz gut, aber ein echter Kracher hätte dem 14. Megadeth-Album sicher eher gut getan, verstärkt eher den Rock- als Metal-Album-Charakter und wäre sicher besser auf einer B-Seite aufgehoben oder als Bonus-Track.
Apropos: Das ganze gibt es gibt es noch als Enhanced-Version mit 2 Bonus-Tracks, die leider mir nicht vorlag und ggf. den Eindruck etwas verbessert hätten – man weiss es nicht. Was verbleibt, ist der Eindruck, dass MEGADETH und Mr. Mustaine sicher schon eine Menge besserer Alben heraus gebracht hat. Aber es finden sich wie beschrieben hier und da wirklich richtige Lichtblicke, einige überraschende musikalische Anleihen an das Country-Genre, Blues – all das macht Spaß. Und wäre es nicht MEGADETH, so wäre die Erwartungshaltung sicher eine andere und die Bewertung womöglich besser? Der Gesamteindruck verbleibt aber so, dass MEGADETH hier mehr als ein überdurchschnittliches Metal/Rock-Album hätten schaffen können und die Chance wurde verpasst, nach dem ebenfalls eher schwächeren „Thirteen“ an die wirklich genialen „UNITED ABOMINATIONS“ und „ENDGAME“ anzuknüpfen - es sei denn, die Bonustracks überraschen noch gewaltig – und dafür gibt es nur 6 Punkte.
Tracklist: |
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Lineup: |
1. "Kingmaker" 4:16
2. "Super Collider" 4:11
3. "Burn!" 4:11
4. "Built for War" 3:57
5. "Off the Edge" 4:11
6. "Dance in the Rain" (Featuring David Draiman) 4:45
7. "Beginning of Sorrow" 3:51
8. "The Blackest Crow" 4:27
9. "Forget to Remember" 4:28
10. "Don't Turn Your Back..." 3:47
11. "Cold Sweat" (Thin Lizzy cover) 3:10
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6.0 Punkte von AndreasH (am 08.06.2013)
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