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Melted Space (Frankreich) "Between" CD
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Meine jüngste Entdeckung vielversprechender Geheimtipps kommt heuer aus dem schönen Frankreich und trägt den Namen MELTED SPACE. Drahtzieher hinter diesem Projekt ist der Künstler Pierre Le Pape, welcher 2007 begann, mit instrumenteller Musik zu experimentieren und seit seinem letzten Album „From The Past“ – übrigens erst ein reichliches Jahr alt – ins Gebiet des symphonischen Metals drängte. Und das verdient einige Beachtung. Die Franzosen mögen zwar im Bereich des Postrock/Post Black Metal die künstlerische Avantgarde stellen, ein bedeutendes französisches Symphonic-Metal-Werk jedoch mag mir nicht einfallen. Das soll sich heute ändern, denn mit „Between“ bewegt sich Monsieur Le Pape bereits in weitaus professionelleren Gefilden, als ich dies‘ manch länger etabliertem Act zugestehen mag.
„Between“ entführt den wohlgesonnenen Hörer in die mythische Welt der Geschwister Romulus und Remus, und vermag dieses nicht ganz einfache Konzept auch opulent umzusetzen – sowohl lyrisch als auch musikalisch. Das Intro „Return To The Land Of The Forgotten“ zieht mit gut platzierten Streichern und Bläsern bereits ordentlich an, bevor es in das folgende „Dying Legend“ übergeht, einem klassischen Opern-Metal-Stück. Auch dieses sehr episch aufgemacht, ohne dabei aber überfrachtet bombastisch zu wirken. Im Vergleich zu anderen Symphonic-Größen geradezu dezent, aber dennoch überaus wirksam. Das Schlagzeug präsentiert sich mächtig und durchdringend, so wie es sein soll, während sich die Gitarren nicht zu sehr in den Vordergrund drängen, aber immer angemessen hörbar bleiben. Um es kurz zu machen, hier ist wirklich alles sehr stimmig aufeinander eingestellt und kreiert somit auch ein äußerst atmosphärisches, angenehmes Hörerlebnis.
Auch der weibliche Gesang in „Dying Legend“ kann vollauf überzeugen und erinnert dabei verdächtig an Leaves‘ Eyes. Und siehe da, ein genauerer Blick ins Booklet offenbart: Hier ist tatsächlich die gute Liv Kristine am Werk! Man sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass Mastermind La Pape für seine Arbeiten an „Between“ auf eine wahre Streitmacht an Gastmusikern zurückgriff, unter denen Liv genauso wie Manuel Munoz (The Old Dead Tree) nur einen Bruchteil darstellen. Entsprechend vielschichtig zeigen sich daher auch die Vocals und lassen in nahezu jedem Song eine neue Facette zum Vorschein kommen.
Man nehme etwa die beiden Stücke „Si vis pacem…“ und „… para bellum“, in denen die Auseinandersetzung der beiden Brüder einen Höhepunkt erreicht. Mit einem growlenden und keifenden Romulus sowie dem cleanen Gesang des Remus als ruhigen Gegenpol definitiv die zentrale Passage des Albums. Sehr überzeugen kann mich auch „The Man With Two Faces“, in welchem der römische Gott Janus (gesungen von Melechesh’s Ashmedi) einen Sieg über die Wolfmutter erringt, welche die beiden Gebrüder großzog. Es dürfte jedem klargeworden sein, die CD bietet klangtechnisch als auch inhaltlich einen Tiefgang und einen durchgehenden roten Faden, den ich mir in Zukunft auch bei einigen anderen Bands wünschen würde. Nach der eigentlichen Erzählung bietet „Between“ noch drei Bonustracks mit akustischen und alternativen Versionen älterer Songs. Nach lediglich 35 Minuten ist das Ganze dann leider wieder vorbei, und das soll von meiner Seite auch der einzige Kritikpunkt an diesem sonst so wundervoll arrangierten Album bleiben. Von solcher Musik gehört noch wesentlich mehr auf eine CD gepresst!
Tracklist: |
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Lineup: |
01. Return to the land of the forgotten
02. Dying legend
03. They were brothers
04. Si vis pacem...
05. ...para bellum
06. The man with two faces
07. Welcome to this world
Bonustracks:
08. When I was a god (Acoustic version)
09. Dante's memory (Acoustic version)
10. War for the world (Operatic mix)
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9.0 Punkte von Laughing Moon (am 14.06.2013)
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musikalischer Background des Verfassers Gothic Rock/Metal, Post Black Metal
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[ Seit dem 14.06.13 wurde der Artikel 1830 mal gelesen ]
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